Im ersten Teil unserer Serie über ETFs haben wir erläutert, wie ein Exchange Traded Fund prinzipiell funktioniert. Der börsengehandelte Fond wird sehr kostengünstig gehandelt und bildet einen bestimmten Assetkorb gewichtet ab, so etwa die Dax-Werte. In diesem Beitrag nun wollen wir den Sparplan mit einem ETF (oder auch mehreren) erläutern.
Wie funktioniert ein ETF?
Nur kurz zur Erinnerung: Ein ETF bündelte mehrere Assets (Anlagewerte) zu einem Fonds. Diese Assets können Werte aus einer bestimmten Anlageklasse, Region oder Branche sein, es kann sich auch um alle Werte eines Index’ wie beispielsweise des Dax handeln. So ein Dax-ETF kauft die Werte nach deren Gewichtung im Dax und bildet den Index dadurch ab. Sollte beispielsweise ein Wert mit 9,7 % im Dax vertreten sein – das traf auf SAP im Jahr 2018 zu –, werden SAP-Anteile mit 9,7 % in den ETF aufgenommen. Es gibt viele solcher Index-ETFs, beispielsweise auf den MSCI World, der als internationaler Aktienindex Werte aus 23 Industrieländern enthält. Der MSCI EM wiederum bildet die Emerging Markets (Schwellenländer) ab, in denen eine sehr interessante Entwicklung stattfindet. Von Zeit zu Zeit sorgen diese Aktien für eine unglaubliche Outperformance, weil Schwellenländer teilweise sehr stark wachsen. ETFs auf diese Indizes lassen sich sehr kostengünstig handeln, sie werden nicht aktiv gemanagt (siehe unser erster Beitrag).
Warum in einen ETF-Sparplan einzahlen?
Viele Anleger möchten monatlich etwas sparen und können sich vorstellen, eine kleine Summe von 50, 100 und manchmal auch nur 25 oder gar nur 13 Euro in so einen ETF zu investieren. All diese Angebote gibt es inzwischen. Das kann sehr gewinnträchtig sein, wenn die ETF-Anteile ganz oder fast kostenlos verkauft werden. In diesen Fällen können ETF-Sparpläne tatsächlich mit kleinem Geld zu einem größeren Vermögen führen, auf jeden Fall eignen sie sich hervorragend als Altersvorsorge. Die Stiftung Warentest kürte gar diese Variante zum „Königsweg des Fondssparens“. Als Anleger kaufen Sie sich natürlich monatlich in eine stets unterschiedliche Kursentwicklung des ETFs ein. Mal ist der Kurs nach Ihrer letzten Einzahlung gestiegen, mal ist er auch gesunken. Es ergibt sich ein durchschnittlicher, bei positiver Entwicklung aber leicht ansteigender Einstiegspreis. Sie investieren dennoch immer die gleiche Summe, können aber unter Umständen etwas mehr oder weniger Anteile damit erwerben. Das regelt die ETF-Verwaltung für Sie.
Wie funktioniert die Einzahlung in den ETF?
Sie legen bei einem Anbieter ein Depot an und richten am besten von Ihrem Girokonto aus einen Dauerauftrag für die Überweisung der monatlichen Summe ein. Um mehr müssen Sie sich nicht kümmern. Es werden wahrscheinlich sehr geringe Gebühren fällig (um 0,1 – 0,5 % Ihrer Anlagesumme), doch es gibt ausdrücklich auch gebührenfreie ETFs. Wir wollen in einem Beispiel erläutern, wie sich das darstellen könnte, wobei wir von einer Gebühr von 0,2 % pro Einzahlung ausgehen. Sie zahlen monatlich 50 Euro ein, abzüglich Gebühr wandern 49,90 Euro auf Ihr Depot. Diese werden in einen ETF investiert. Dessen Performance beträgt in einem relativ guten Jahr 8,0 % (dieser Wert kann und wird sich ändern). Am Ende des Jahres haben Sie 598,80 Euro investiert, doch Ihr Guthaben beträgt nun schon 646,70 Euro. Sie könnten es abheben, wenn Sie möchten: Der ETF kann jederzeit an der Börse gehandelt werden.
Für wen eignen sich ETF-Sparpläne?
Sie eignen sich für Menschen, die auf die deutlich bessere Performance von börslichen Anlagen gegenüber konventionellen Festgeldanlagen vertrauen, die aber nicht selbst aktiv an der Börse handeln möchten. Dieser Aspekt ist sehr wichtig. Wenn Sie ein Händlertyp sind, dann richten Sie sich früher oder später ein Tradingkonto ein, kaufen Derivate (CFDs, Knock-outs, Optionsscheine) und verzocken wahrscheinlich Ihr Geld. Der ETF schwankt auch im Kurs, er kann auch billiger werden. Es steht Ihnen frei, bei einer schlechten Kursentwicklung Ihre Anteile jederzeit zu verkaufen. Sie können für sich einen fiktiven Stopploss zum Beispiel bei -20 % Ihrer Anlagesumme setzen und beschließen, dass Sie bei einem Unterschreiten dieses Wertes verkaufen. Damit wären Sie auf der sicheren Seite: Sie hätten auf jeden Fall 80 % Ihres Geldes gespart. Gleichzeitig gibt kaum ein ETF jemals 20 % im Kurs nach, das Verkaufsszenario ist also sehr unwahrscheinlich. Mit diesem fiktiven Risiko aber wagen Sie überhaupt diese Investition und gewinnen wahrscheinlich sehr viel: Es können durchschnittlich 8 % pro Jahr sein, aber auch 3,5 % oder vielleicht auch viel mehr:
Der ETF 2x Daily-Long Gasoline ETC (WKN: A0V6ZZ) hat im Jahr 2019 bis Mitte Oktober um ~80 % zugelegt.
Beim 3x Short ETC-auf Erdgas NYMEX Rolling (WKN: ETC041) waren es über 66 %.
Der iShares STOXX-Europe 600 Real-Estate UCITS ETF (WKN: A0Q4R4) hat in fünf Jahren über 47 % gewonnen.
Es gibt sogar Performances von mehreren Hundert Prozent in einigen Jahren. Dafür gehen Sie ein gewisses, aber überschaubares Risiko ein.
*Keines dieser hier genannten ETFs ist eine Kaufempfehlung
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