Ein ETF ist ein Exchange Traded Fund, also ein börsengehandelter Fonds. Das bedeutet, die Anteile dieses Investmentfonds können täglich an der Börse gehandelt werden, was bei vielen aktiv gemanagten Fonds nicht unbedingt der Fall ist. Deren Anteile gibt eine emittierende Investmentgesellschaft aus. ETFs sind fast immer passiv verwaltete Indexfonds. Vor allem deshalb können Anleger die Anteile mit einem sehr geringen oder gänzlich ohne Ausgabeaufschlag erwerben.
Was ist der Unterschied zwischen aktiv und passiv gemanagten Fonds?
Ein aktiv gemanagter Fonds wird relativ häufig umgeschichtet. Das Fondsmanagement beobachtet die Kursentwicklungen der enthaltenen Assets sehr genau (täglich) und verkauft Titel mit schwacher Performance zugunsten von neuen Titeln, denen man eine höhere Performance zutraut. Das kostet Aufwand und damit Geld. Die Ausgabeaufschläge auf aktiv gemanagte Fonds können im vierstelligen Bereich (je nach Anlagesumme) liegen, auch sind häufig Anlagen erst im fünfstelligen Bereich möglich. Einige vermögende Anleger vertrauen aber diesem Modell sehr stark. Bei passiven Fonds wie den ETFs finden solchen Umschichten selten bis nie statt. Es wird anfangs ein Assetkorb zusammengestellt, dann hofft man auf eine günstige Entwicklung. In der Praxis schneiden erstaunlicherweise ETFs oft besser als aktiv gemanagte Fonds ab, wie diverse Untersuchungen belegen, allerdings ist das kein Pauschalurteil. Es gibt auch sehr gute aktiv gemanagte Fonds.
Gründe für die Anlage in ETFs
Vor allem eher gering kapitalisierte Privatanleger haben zwei Hauptgründe, in ETFs zu investieren:
Die Kosten sind sehr gering, sodass sich auch kleine Anlagesummen lohnen. ETFs eignen sich hervorragend für Sparpläne mit zum Beispiel 100 Euro monatlicher Anlagesumme.
ETFs bilden einen vertrauenswürdigen Assetkorb ab, so zum Beispiel einen Index wie den Dax oder Edelmetalle, die in manchen Marktphasen sehr stark im Wert steigen. So einer Zusammenstellung vertrauen Privatanleger oft mehr als der häufigen Umschichtung durch einen Fondsmanager.
Der Assetkorb eines ETFs ist die Zusammenstellung mehrerer Werte, die thematisch zusammenpassen. Neben ETFs auf Indizes gibt es Rohstoff-ETFs, ETFs für Bankenaktien, für Automobilkonzerne, für grüne Technologien oder für Aktien einer bestimmten Region (Schwellenländer, Europa, Nordamerika, Asien etc.). Wie jeder Investmentfonds diversifiziert auch der ETF. Von vielen enthaltenen Werten können durchaus einige schwächeln, doch andere können so stark performen, dass die Gesamtbilanz sehr positiv ausfällt. Ein Selbstläufer ist das freilich nicht, auch ein ganzer ETF kann ins Minus rutschen. Ein Totalverlust ist allerdings äußerst unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. Da die Anteile börslich gehandelt werden, kann sich der Anleger auch jederzeit davon trennen, wenn ihm die Performance nicht gefällt. Mit einem ETF streuen Sie aber grundsätzlich Ihr Kapital, was das Risiko senkt. Viele Menschen sind von einer einzelnen oder wenigen Aktien sehr stark überzeugt und möchten nur diese kaufen, doch dabei gehen sie ein sogenanntes Klumpenrisiko ein: Wenn diese eine Aktie crasht, verlieren sie unter Umständen sehr viel Geld. Das passiert mit einem ETF nicht.
Wie viele ETFs gibt es?
Die Zahl ist allein für deutsche Anleger vierstellig. Sie können natürlich auch international in ETFs investieren, doch die weit über 1.000 ETFs an deutschen Börsen genügen im Grunde allen Ansprüchen. Damit investieren Sie in unterschiedliche Regionen und Länder, in unterschiedliche Branchen und auch in unterschiedliche Anlageklassen wie etwa Aktien oder Rohstoffe. Sie verfügen über ein sehr großes Investmentuniversum und können Ihre Anlage nach Ihren persönlichen Vorlieben streuen. Möglicherweise sind Sie ein Anhänger moderner, umweltfreundlicher Technologien und leben mit der Überzeugung, dass wir alle in diese investieren sollten – ein stiller, aber sehr effizienter und für Sie persönlich renditeträchtiger Beitrag zur Klimarettung. Solche ETFs finden Sie auf jeden Fall. Vielleicht sind Sie auch der Überzeugung, dass Aktien aus Schwellenländern in Zukunft outperformen werden. Dann finden Sie garantiert einen ETF, der diese Entwicklung abbildet.
ETF-Anlage für Einsteiger
Wer von dem Modell prinzipiell überzeugt ist, sollte vielleicht klein einsteigen. ETFs sind wie erwähnt absolut sparplanfähig. Wir erläutern Ihnen in einem gesonderten Beitrag, wie Sie per Sparplan in einen oder mehrere ETFs investieren können. Bei diesem Modell zahlen Sie monatlich eine bestimmte Summe ein, die bei einigen Anbietern auch sehr klein sein kann (etwa ab 50 Euro). Sie erwerben damit sukzessive immer mehr Anteile eines ETFs. Durch die gleichmäßige Anlage kaufen Sie teilweise nach etwas gestiegenen, teilweise aber auch nach etwas gesunkenen Kursen des ETFs, sodass sich eine Mischkalkulation für Ihren Einstiegspreis ergibt, die oft unter dem aktuellen Kurs des ETFs liegt. Diese Variante ist in mehrfacher Hinsicht renditestark und sicher zugleich. Sie können auf diese Weise relativ unbesorgt für Ihr Alter vorsorgen.
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